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Marktgemeinde Thalgau

Aus der Geschichte

geschichte

Aus der Geschichte von Thalgau

In einer der ältesten Urkunden Salzburgs, dem "Indiculus Arnonis" (Arnonisches Güterverzeichnis) aus dem Jahre 788 wird der name "Talgov" zum ersten Mal genannt. Demnach schenkte der bajuwarische Herzog Theodebert (701 bis 726) dem Hochstift Salzburg den kleinen Ort "Talgove" (Thalgau) im Salzburggau, wo Wald, Wiesen und Weiden sind.

An anderer Stelle, als der hl. Rupertus um 700 das Frauenstift Nonnberg gründete, ist die nächste Schenkung durch Herzog Theodebert zu finden, in der es heißt: Bei der Gründung des Klosters Nonnberg übergibt Theodebert dem hl. Rupertus zum Unterhalt der Nonnen: im Salzburggau den Ort, der Thalgau genannt wird, die Kirche, Wiesen, Wald und die Hälfte des Mondsees zum Fischfang. Später kommt diese Schenkung noch einmal vor, und dort ist noch angefügt: ... im Parnsee (Wolfgangsee) ein Drittel des Fischrechtes. Also ist in Thalgau um 700 schon eine Kirche.

1182 weiht der Salzburger Erzbischof, Kardinal Konrad III. von Wittelsbach in Thalgau die von ihm erbaute romanische Kirche. 1481 wird eine gotische Kirche vollendet und im Jahre 1755 die jetzige Pfarrkirche von Erzbischof Sigismund Graf Schrattenbach geweiht.

1259 wird auf einem Felsen am Westabhang des Schoberberges von einem Konrad von Kahlham eine Burg errichtet. Konrad nannte sich fürderhin "von Wartenfels". Der Eigentümer der Burg besaß Güter in der Gegend um Thalgau und Fuschl.

1301 verkaufte er die Herrschaft dem Salzburger Erzbischof, die tatsächliche Übernahme durch das Erzstift Salzburg erfolgte jedoch vermutlich erst später und erst nach dem Tode Konrads 1326, nachdem er keine männlichen Erben hinterlassen hatte.

Der Erzbischof richtete hierauf auf Wartenfels das Pfleggericht ein, das zuerst über das ganze Gebiet von Thalgau, Faistenau, Fuschl und auch Abersee gebot. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts übersiedelten die Pfleger nach Thalgau. Ab 1564, nach dem Bau eines Gerichtsgebäudes in Thalgau, war die Burg dem Verfall preisgegeben. Erzbischof Paris Lodron, der die "Landfahne" reorganisierte, machte Thalgau während des 30-jährigen Krieges zu einem wichtigen Mittelpunkt der Landesverteidigung.

Seine große Sorge war, Salzburg und das Grenzland und damit auch Thalgau von den Wirren des oberösterreichischen Bauernaufstandes freizuhalten. Der Erzbischof baute das Haus des bestehenden Urbaramtes zu einem Rüsthaus aus, in dem das Waffenlager der Landfahne untergebracht wurde. Zur Landfahne von Thalgau gehörten die Gerichte Wartenfels, Straßwalchen, Neumarkt und Mattsee.